Es geht los ;-) Probefahrten Volvo EX30 buchbar.

Ich hatte gestern spontan die Möglichkeit zu einer Probefahrt in einem anderen Autohaus.
Man war etwas überrascht das ich bei einem anderen Volvo-Händler zwei Terminabsagen für Probefahrten kassiert habe, dazu aber weiter unten mehr.

Hinweis: Dieser Beitrag kann Spuren von eigener Meinung und Vergleichen mit anderen Fahrzeugen auf der SEA-Platform enthalten.
Er ist für Kritikallergiker nicht geeignet. Bei Fragen zu Ihrem rosaroten Volvoperfektbild wenden Sie bitte an Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder fragen Sie in der Apotheke.

Ladeleistung - Übersicht - Bedienung - Navigation - Audio - (Sonstiges) - Fazit

Ich hatte leider nur ein kurzes Zeitfenster von ca. 50 Minuten für eine Probefahrt,
leider konnte ich daher nicht alle Funktionen auf Herz und Nieren testen.
Aufgrund der Zeit habe ich versucht mich auf die für mich wesentlichsten Punkte zu konzentrieren.

Fahrzeug: Das Fahrzeug war ein Ultra SMER.
Die Leistung und das Verhalten entsprechen wie erwartet unserem smart #1 Brabus im Eco-Modus.

Da wir das Fahrzeug an der hauseigenen Schnellladestation übergeben bekommen haben konnte ich einen Blick auf die Ladedaten erhaschen.

SOC bei Übergabe: 33%
Ladeleistung: Knapp über 90 kW.
Das ist nicht überragend, angesichts der Außentemperatur von ~11 Grad aber in Ordnung, jedenfalls mit Blick auf unseren smart #1, der sich da erst einmal hinarbeiten muss.
Da der smart die 150 kW bei uns im Sommer schon mehrmals unter Beweis gestellt hat erhoffe ich mir auch vom EX30 im Sommer oder bei aktiver Vortemperierung mehr.
Leider wusste der Mitarbeiter auch nicht, was die Säule denn theoretisch zur Verfügung stellt. Aber: Es handelte sich um einen Säulentyp, der häufig als HPC betrieben wird.

Sitzen und Übersicht
Sitzen: Mit 1,90m bin ich nur wenige Zentimeter über dem Durchschnitt in Deutschland.
Ich finde eine für mich passende Einstellung zu den Pedalen und dem Lenkrad.
Ich harder ein wenig mit den Kopfstützen. Wenn ich eine Jacke mit Kapuze trage, drückt die Kaputze etwas in den Nacken. Das ist weniger ein Thema der feststehenden Kopfstützen als eine Frage der Gestaltung. Ich hatte auch schon Fahrzeuge mit fester Kopfstütze in denen das weniger auftrat.
Die Armauflage in der Fahrertür hätte gerne noch zwei oder drei cm breiter ausfallen dürfen, hat aber zumindest auf der Kurzstrecke ausgereicht. Ob sie das auch bei 250 Km am Stück tut? Weiß ich noch nicht.
Zumal ich subjektiv das Gefühl hatte, dass die Armauflagen in der Fahrertür und in der Mitte nicht auf die gleiche Höhe kommen. Es fühlte sich, wenn auch nur leicht, "schräg" an. Ich hatte leider keine Möglichkeit hier mal nachzumessen. Vielleicht kann hier jemand was zu sagen. BB73?
Übersichtlichkeit nach vorne und seitlich prima, für die Schießscharte hinten muss die Kamera verwendet werden.
Warum beim Einlegen der Fahrstufe D nicht auch das Kamerabild vorne gezeigt wird, wie es der Bruder macht, wird nur Volvo wissen.
Die fehlende Beifahrerspiegelabsenkung (die man bei Polestar ja noch konnte!) macht das Rangieren nicht immer einfacher.
Als ich nach meiner Rückkehr den Verkäufer darauf ansprach, sagte er mir er habe das nun schon einige Male nach Probefahrten gehört und sich dazu auch schon bei seinem Ansprechpartner bei Volvo gemeldet, bisher aber keine Reaktion erhalten.
Keine Reaktion von Volvo? Wenn die schon nicht auf Feedback der Händler reagieren, sollte man als Kunde nur wenig erwarten.
Anmerkung: Eine Rückmeldung kann aus meiner Sicht auch ein "Wir haben die Kritik gehört, aber es bleibt erst einmal wie es ist" sein. Gar nicht zu reagieren halte ich aber für ganz schwach.

Bedienung

Bedienung am Bildschirm: Ungewohnt. Einstellungswege teilweise redundant. An manches wird man sich gewöhnen. Auch smartOS ist da nicht perfekt.
Einem bleibt man sich bei Geely aber treu: Man nutzt den eingebauten Monitor nur unzureichend.
Wie schon beim #1 nutzt man die Fläche schlecht, könnte eigentlich viel größere Icons etc. verwenden. Die Hoffnung dies würde in Android Automotive besser gelöst als im smartOS hat sich leider nicht bestätigt
Sprachbedienung (z. B. Eingabe von Navigationszielen) funktionierte insgesamt sehr gut.
Eine Erkennung "Wer spricht" findet aber scheinbar nicht statt. Jedenfalls wurde der Wunsch "Schalte die Sitzheizung ein" auf dem Fahrersitz umgesetzt, obwohl das Kommando von der Beifahrerseite kam.
Erst durch "Schalte die Sitzheizung auf der Beifahrerseite ein" führte zum gewünschten Ergebnis. "Schalte alle Sitzheizungen aus" klappt.
Hinweis: Die Sitzheizung war während der gesamten Fahrt für ca. 20 Sekunden eingeschaltet. Sie dürfte daher keinen signifikanten Einfluss auf den Verbrauch gehabt haben.

Licht und Sicht: Erwartbare Schwächen hat die Lichtautomatik gezeigt.
Bei drei Tunneldurchfahrten (Autobahn und innerorts) hatte ich schon einen nicht geringen Teil des Tunnels hinter mir, bis das Abblendlicht eingeschaltet wurde.
Die Automatik ist also zu langsam für Tunnel und Waldstücke mit Lichtpflicht. Dann während der Fahrt mehrfach auf einem Bildschirm und am Lenkrad zu touchen und zu bestätigen halte ich für unschön.

Da kann man froh sein das die Polizei vielerorts so kaputtgespart ist, dass für einfache Verkehrskontrollen nur noch selten Personal abgestellt ist.

Leider fehlte mir die Zeit um noch durch einen Abschnitt mit Bäumen und vielen Lichtwechseln zu fahren um das Verhalten dort zu testen.

Wenn schon die Platznutzung auf dem Touchscreen (Warnblinker weg, "Licht an" mit einem Touch hin) nicht fancy genug ist, könnte man wenigstens die GPS-Daten nutzen. Das ist leider aktuell scheinbar nicht der Fall.

Navigation
Wer Google Maps schon einmal auf dem Smartphone verwendet hat, kennt auch das Navi im EX30.
Ansagen gut und besser als im #1, der einen auf Autobahnrastplätze und bevorstehende Tunnel hinweist.
Stau hatten wir keinen. Aber auch hier unterstelle ich aus der Erfahrung vom Smarthpone mal Gutes für die Verkehrsdaten.

Audio

Es steht H/K drauf, es ist ganz in Ordnung drin.

Wirklicher Raumklang kam nicht auf. Aber ich habe auch schon schlechteres gehört.

Wir haben aber auch nicht am Equalizer gespielt. Vielleicht geht dann mehr.

Verteidigend sei gesagt: WIr haben nur DAB ausprobiert.

Ob Musik via Spotify besser klingt kann ich nicht sagen. Uns fehlte leider einfach die Zeit um auch mit allen Apps alles auszuprobieren.

Für vorne wirds reichen, ob man auch hinten noch musikalischen Feingenuss erlebt, oder ob es dort eher musikalisches Kantinenessen ist kann ich mangels Test nicht beurteilen.

Zu den Blinkern, dessen Ton ja hier schon einige Male kritisiert wurde: Gar nicht so schlecht, wenn man das Blinkergeräusch vom smart #1 kennt.

Ja, es gibt viele Autos bei denen der Blinker schöner klingt. Aber es gibt auch schlechtere.

Etwas ungewohnt war für mich das fehlende Einrasten des Blinkerhebels. Ist mir schon einmal begegnet, war gestern aber wieder etwas komisch. Und auch gestern saß ich da und habe überlegt, wo der Vorteil ist, wenn mans so macht, wie es im EX30 gemacht ist.

Vielleicht hat da ja hier jemand eine Idee.

(Sonstiges)

Und ganz nebenbei sind wir da wieder bei der Ausnutzung des Bildschirms. Wenn man dem Kunden nicht schon direkt vor sich anzeigt, ob eine Signalleuchte an ist, dann macht doch wenigstens die Pfeile und Symbole auf dem Bildschirm größer. Der Platz ist doch da!

An die Positionierung der Geschwindigkeitsanzeige würde ich mich wohl gewöhnen können. Überflüssig fände ich ein HUD deshalb aber sicher nicht!

Bei Verwendung der 360° Kamera sieht man im Vergleich mit dem #1 auch die Nachteile der vertikalen Ausrichtung des Bildschirms. Bei horizontaler Ausrichtung lässt sich das Bild der Hauptkamera (je nach Fahrstufe also hinten oder vorne) größer und genauer darstellen.

Wo wir bei den Kameras sind: Aus dem smart #1 (und anderen Fahrzeugen anderer Hersteller) kenne ich es, dass man die Kamera im Außenspiegel aktiviert, wenn der Fahrtrichtungsanzeiger (vulgo "Blinker") gesetzt wird. Da hat man Technik um "tote Winkel" und "übersehen" zu reduzieren und nutzt sie nicht.

Komfort nur zu Hälfte? Warum könnte man sich im Hause Volvo entschieden haben, die Fensterheber mit einer Komfortöffnung zu versehen, die das Fenster ganz öffnet, wenn man auf die Taste zum Öffnen drückt, aber gleichzeitig darauf verzichtet haben auch eine Komfortschließung zu programmieren?

Denn für "Fenster zu" will der Schalter durchgehend gezogen werden. Wer kommt auf so einen Unfug? Ist es in Schweden und China wirklich so ungewöhnlich an einer Schranke vor einen Parkplatz oder Parkhaus zu stehen und einen Parkschein zu ziehen oder die Schranke mittels Karte zu öffnen? Klar, die Fenster schließen bei Fahrzeugverriegelung. Aber im wahren Leben wartet man doch nicht bis man einen Parkplatz gefunden hat und der Regen oder Abgase im Innenraum sind.

Zum Verbrauch habe ich mal das Bild angehängt. Interessant ist hier der Wert ab Reset, denn ich hatte die Daten bei Fahrtantritt zurückgesetzt.

Verbrauch Probefahrt EX30_SMER.jpg

Ich habe das Auto weder getreten, noch bin ich besonders stropmsparend gefahren.

Beim Auffahren auf die Autobahn habe ich einmal bis ca. 110 Km/h durchbeschleunigt.

Aber ja, ich habe die Rekuperation genutzt, bin kein E-Auto-Neuling.

(Warum die Daten "Aktuelle Fahrt" und "Seit dem letzten zurücksetzen" so abweichen ist mir nicht klar)

Zur Reichweite: Der Händler sagte mir ich solle mich bitte nicht von der prognostizierten Restreichweite irritieren lassen.

Diese kalibriere sich erst, wenn das Fahrzeug drei Mal vollgeladen (100%) und fast leer gefahren wurde (< oder = 10%). Das sei aber mit dem Fahrzeug noch nicht durch.

Vielleicht auch bei deinem Vorführer so Zottlma?

Der Frunk ist doch wohl die Fehlkonstruktion des Jahrhunderts. Da hat man eine Fronthaube mit Gasdruckfedern und dann fällt der Frunk-Deckel zu, sobald man ihn loslässt. So haben wir es nun bei zwei Fahrzeugen in der Ausstellung und bei unserem Probefahrtfahrzeug erlebt. Da wünsche ich viel Spaß beim reinfummeln des Ladekabels. Ein nasses oder verschmutztes Ladekabel gehört für mich nicht in den Innenraum. Es tut mir leid Freunde, smart kann das besser.

Fahrgeräusche: Wir haben den EX30 als etwas lauter empfunden, verglichen mit dem smart #1.

Das wundert uns, denn der smart #1 baut höher und steiler auf und auch der steht auf Ganzjahresgummis (allerdings eines anderen Herstellers).

Die auf dem EX30 montierten Hankook Kinergy 4S haben laut Reifenlabel eine Abrolllautstärke von 72 dB, die von uns auf dem smart montierten Michelin CrossClimate 2 XL haben eine Abrolllautstärke von 71 dB.

Aber, der smart #1 steht auf 235ern, der EX30 stand auf 245ern.

Generell sollte ein Händler ja aber daran interessiert sein ein Auto so gut wie möglich wirken zu lassen.

Auslieferungsprobleme soll es laut Händler nur bei der Version mit TM geben. SM sind demnach nicht betroffen. Das uns gegebene Fahrzeug hatte in der Software keine Hinweise auf Vorserienstatus mehr.

Insgesamt erinnert mich das an den smart #1 Brabus, dessen Kunden auch länger warten durften, weil an den Fahrzeugen noch Änderungen vorgenommen werden mussten, nachdem diese schon in Zeebrügge waren.

Für mehr Geld bekommt man hier also auch längere Vorfreude.
Verkehrszeichenerkennung: Vorhanden, aber nicht zuverlässig. Da wird mehr geraten als erkannt.

Fazit
Der EX30 hat mir gefallen. Ich muss noch ein wenig drüber nachdenken, ob ich denn auch auch wirklich dauerhaft haben will.



>> NACHTRAG zum AVAS (mit Tonbeispiel)