Ich habe nicht den Eindruck, dass es an automatisierten Software-Tests mangelt. Softwareentwicklung scheint keine Kernkompetenz bei Volvo zu sein und BWLer meinen oft, man könne die Aufgabe auslagern. Den Fremdentwicklern, die gar keinen Kontakt zum fertigen Produkt haben und sich trotzdem nicht blamieren wollen, bleibt gar nichts anderes übrig als sich auf automatisierte Tests zu verlassen. Das sind dann aber keine Tests aus der Sicht eines Anwenders und auch keine Praxistests an einem fahrenden Gesamtsystem.
Ich stimme zu, dass bei einem komplexen Softwaresystem Kinderkrankheiten normal und gerade in Multithreading-Umgebungen nicht alle von Anwendern beobachteten Bugs sofort reproduzierbar sind. Aber wenn bei jedem Deployment einer Minor-Version Sprachpakete (oder zuletzt die Flags zur Nutzbarkeit von Apps während der Fahrt) neu zusammengestellt werden müssen, sieht das für mich eher nach einer zufällig zusammengewürfelten Truppe von Codierern aus und nicht nach einem eingespielten Entwickler-Team mit nachhaltigen Methoden. Irgendwo im Forum habe ich gelesen, dass ein Volvo-Manager wegen Zeitdruck agile Verfahren wieder abgeschafft hat. Heißt also, dass Entwickler gefälligst (vor allem Zeit-) Vorgaben zu erfüllen haben und nicht mitdenken dürfen. Keine guten Voraussetzungen für ein softwaredefiniertes Fahrzeug; so wird das nichts.